Zeitleiste / Chronik: 18. Jahrhundert
Die Zeitleiste oder Chronik liefert einen Überblick der
Ereignisse des 18. Jahrhunderts. Beigefügt sind zudem etliche
Verweise auf online lesbare Quellen.
1751-1760
1751: David Hume: An Enquiry Concerning the Principles
of Morals (Eine Untersuchung über die Prinzipien der
Moral)
Literatur zu David Hume siehe Spalte rechts!
1751: Diderot und d'Alembert: Encyclopédie
1751 erschienen die ersten Bände des monumentalen
Werks von Denis Diderot und Jean le Rond d'Alembert: der
"Encyclopédie ou dictionnaire raisonné
des sciences, des arts et des métiers". Der
gesamte Wissenschatz der Zeit sollte hier zu lesen sein,
von der Religion über die Philosophie und die Politik
bis hin zu Beschreibungen der Handwerke und der Gewerbe.
An den über 70.000 Artikel schrieben etliche bekannte
französische Aufklärer mit, Rousseau oder auch
Voltaire.
1752: England: Einführung des Gregorianischen Kalenders
(s. 1582)
1755: Johann
Joachim Winckelmann: Gedanken über die Nachahmung der
griechischen Werke in der Malerey und Bildhauerkunst
Der Bibliothekar Johann Joachim Winckelmann veröffentlichte
1755 die Schrift "Gedanken über die Nachahmung
der griechischen Werke in der Malerey und Bildhauerkunst"
und forderte dmit die Kunstschaffenden seiner Zeit auf,
sich vom Ideal der römischen Kunst ab- und dem griechischen
Kunstverständnis zuzuwenden. Die Schrift fand große
Verbreitung.
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Quelle: Winckelmann: Gedanken über die Nachahmung
der griechischen Werke (Ausgabe 1756), Projekt Gutenberg-DE
Literatur zu Winckelmann siehe Spalte rechts!
Bild: Bildnis Johann Joachim Winckelmann
von Angelika Kauffmann, 1764; Momentaner Standort: Kunsthaus
Zürich / Quelle: Wikimedia Commons
1755: Erdbeben und Tsunami in Lissabon
Am 1. November erschütterten drei rasch aufeinander
folgende Erdbeben Lissabon und die südliche Algarve.
Die Erdstöße waren bis weit nach Europa hinein
spürbar. An mehreren Stellen in der Stadt brachen
Feuer aus, weshalb sich die Menschen an die Küste
flüchteten. Dort wurden sie von einer hohen Flutwelle
erfasst. Insgesamt wurden mehr als zwei Drittel der Stadt
zerstört - ob tatsächlich fast ein Drittel der
Einwohner (also 90.000) getötet wurden, wie in zeitgenössischen
Quellen angegeben, wird hingegen heutzutage angezweifelt.
1756: Kartoffelbefehl Friedrichs II.
Der preußische König Friedrich der Große
erließ in diesem Jahr den Befehl, Kartoffeln im
großen Stil anzubauen.
1756: Vertrag von Versailles / Renversement des alliances
Im Jahre 1756 schlossen Frankreich und Österreich
im Vorfeld des Siebenjährigen Krieges (s. 1756-1763)
ein Bündnis für den Fall, dass es zwischen Österreich
und Preußen, die sich England zugewandt hatten,
kommen würde.
1756: Westminster Konvention
England suchte im Zuge kolonialer Konflikte mit Frankreich
Unterstützung auf dem Festland und fand diese in
Brandenburg-Preußen. In der vereinbarten Konvention
sichern sich Brandenburg-Preußen und England gegenseitige
Hilfe bei Angriffen auf ihre Gebiete in Deutschland zu.
Das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, auch
einfach als Hannover bezeichnet, gehörte bekanntlich
in Personalunion zu England: Das Haus Hannover war eine
Königsdynastie, die aus Deutschland stammte, aber
ab 1714 die Könige in Großbritannien stellte.)
1756: Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis (Bayerisches
Landrecht)
Der Codex Maximilianeus Bavaricus Civilis ist eine der
wichtigsten deutschen Rechtsquellen des 18. Jahrhunderts.
Verfasser war der Rechtswissenschaftler und bayerische
Staatskanzler Wiguläus Xaverius Aloysius Freiherr
von Kreittmayr (1705-1790). Er erstellte mit diesem Werk
eine allgemein verständliche Zusammenfassung des
geltenden Rechts.
1756-1763: Siebenjähriger Krieg (auch "dritter
Schlesischer Krieg" genannt)
In diesem Krieg standen sich Brandenburg-Preußen
und Großbritannien auf der einen, Österreich,
Frankreich, Russland, Schweden und mehrere Reichsfürsten
auf der anderen Seite gegenüber. Die Frage nach der
Kriegsschuld ist schwer zu beantworten. So war Österreich
(unter Erzherzogin Maria Theresia) nicht bereit, die in
vorausgegangenen Konflikten verlorenen schlesischen Gebiete
dauerhaft aufzugeben. Vor allem der österreichische
Staatskanzler, Wenzel Anton Graf Kaunitz, betrieb eine
betont gegen England und Preußen ausgerichtete Politik.
Als es 1756 zu einem französisch-österreichischen
Bündnis kam und auch Russland unter der Zarin Elisabeth
(17091761) auf ihre Seite schlug, suchte der preußische
König Friedrich II. (auch "der Große"
genannt) sein Heil in der Offensive und marschierte in
Sachsen ein - er nannte es einen Präventivkrieg.
Nach wenigen Erfolgen zeigte sich die Position Friedrichs
des Großen immer schlechter. Eine Wende erhielt
der Krieg durch den Tod der russischen Zarin im Jahre
1762: Ihr Nachfolger Peter III., ein Bewunderer Friedrichs
des Großen, stellte sich auf die Seite Preußen-Brandenburgs.
Friedrich der Große konnte die freiwerdenden Kräfte,
die nun nicht mehr gegen Russland gebraucht wurden, für
die Rückgewinnung Sachsens nutzen. Als sich schließlich
noch das geschwächte Frankreich aus dem Krieg zurückzog
und ein Bündnis mit England einging, entschied sich
auch Österreich für einen Friedensschluss (Friede
von Hubertusburg).
Brandenburg-Preußen wurde durch diesen Krieg zu
einer europäischen Großmacht. Auch England
etablierte sich, nachdem in diesem Krieg auch über
die Vorherrschaft in Nordamerika entschieden wurde. Dieser
Teil des Kriegs endete mit dem Frieden von Paris, Großbritannien
ging als Sieger hervor. Und noch etwas hatte sich nun
festgesetzt: der "deutsche Dualismus" (Burkhardt,
1985, S. 256) oder die Frage um die Vorherrschaft auf
deutschen Gebiet zwischen Preußen und Österreich.
Literatur zur Geschichte des Siebenjährigen
Krieges siehe Spalte rechts!
Bild: Szene aus dem Krieg:
Cossdorff d. 20 Febr. 1760, Ansicht mit der Schlacht zwischen
österreichischen und preussischen Truppen, 1761, Urheber
aus Ben Jochai 1761 / Wikimedia Commons
1757: Papst Benedikt XIV. hebt das Verbot der Werke
auf, die die ein heliozentrisches Weltbild vertraten (Kopernikus
und Galilei).
1758-1769: Papst Clemens XIII. (Lebensdaten: 1693-1769)
1759: Gründung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
1759: Erste Sinfonie von Joseph Haydn
1759 komponierte Joseph Haydn (1732-1809) seine erste
Sinfonie - ein Werk, das lange einem anderen Komponisten,
Anton Filtz, zugeschrieben wurde. Es folgten über
100 weitere Sinfonien. Haydn wird auch der Vater der klassischen
Sinfonie genannt.
Literatur zu Haydn und zur Geschichte der Musik
siehe Spalte rechts!
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