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Zeitleiste / Chronik: 16. Jahrhundert

Die Zeitleiste oder Chronik liefert einen Überblick der Ereignisse des 16. Jahrhunderts. Beigefügt sind zudem etliche Verweise auf online lesbare Quellen.

1541-1550

1542: Sachsen und Hessen besetzen Braunschweig-Wolfenbüttel

Im Streit um die Stadt Goslar kam es 1542 zur Besetzung von Braunschweig-Wolfenbüttel durch Johann Friedrich I., den Kurfürsten von Sachsen, und Philipp, Landgraf von Hessen. Mit der Reformation wurden Johannes Bugenhagen und Anton Corvinus beauftragt.

1542: Johannes Calvin: Genfer Katechismus

>> Quelle: Calvin: Genfer Katechismus (Catechismus Ecclesiae Genevensis) (Ausgabe von 1550), Münchener Digitalisierungszentrums der Bayerischen Staatsbibliothek

Literatur zu Calvin siehe Spalte rechts ("Calvin")!

1543: Nikolaus Kopernikus: De revolutionibus orbium coelestium

Im Jahre 1543 wurde Nikolaus Kopernikus' (Astronom, 1473-1543) berühmtes Werk "Über die Umdrehungen der Himmelskörper" veröffentlicht.

Kopernikus hielt seine Schrift mehrere Jahre zurück, vielleicht aus Rücksicht auf die antiken Autoren und Schriften oder auf die Kirche. Denn eines war klar: Seine Ansichten waren wahrlich "revolutionär" - sie widersprachen sowohl dem antiken Weltbild des Ptolemäus und den Gesetzen der Mechanik des Aristoteles, aber auch der christlich-theologischen Überlieferung. Kopernikus begründete das heliozentrische Weltbild (helios, griech., bedeutet Sonne): Die Sonne (griech. helios) stehe im Mittelpunkt des Universums, um sie herum drehe sich die Erde - und nicht die Sonne um die Erde. Auch die Erde drehe sich um sich selbst, meinte Kopernikus, obwohl er dafür noch keine Beweise vorbringen konnte.

"De revolutionibus orbium coelestium" wurde schließlich im Jahre 1616 von der katholischen Kirche auf den Index gesetzt. 1757 wurde die Indizierung aufgehoben. 1822 erkannte Rom endlich offiziell die die Lehre von der Bewegung der Erde um die Sonne an. (Gebhardt/Kiesel, 2004, S. 6)

>> Quelle: Kopernikus: De revolutionibus orbium coelestium (Ausgabe von 1543), Münchener Digitalisierungszentrums der Bayerischen Staatsbibliothek
Quelle: Kopernikus: De revolutionibus orbium coelestium (Ausgabe von 1566), Münchener Digitalisierungszentrums der Bayerischen Staatsbibliothek

Literatur zu Kopernikus siehe Spalte rechts ("Kopernikus")!

Bild: Abbildung aus dem zuvor genannten Werk (1543), Scan der Bayerischen Staatsbibliothek

Deckblatt von Vesalius' De humani corporis fabrica (1543)1543: Andreas Vesalius: De humani corporis libri septem

Der wohl bedeutendste Anatom des 16. Jahrhunderts, Andreas Vesalius (1514-1564) veröffentlichte in diesem Jahr seine sieben Bücher über die Anatomie des menschlichen Körpers. Die darin vorhandenen Holzschnitte "versuchten zum ersten mMal e in der Geschichte der Anatomie, die tatsächlichen Gegebenheiten des menschlichen Körpers wiederzugeben und sollten für weit mehr als ein Jahrhundert die Norm aller folgenden anatomischen Abbildungen liefern." (Eckart: geschichte der Medizin, 1994, S. 112)

>> Quelle: Vesalius: De humani corporis libri septem (Ausgabe von 1552), Google Bücher.

Bild: Deckblatt von Vesalius' De humani corporis fabrica (1543), Wikimedia Commons

Literatur zur Medizingeschichte siehe Spalte rechts ("Medizingeschichte")!

1545: Erste calvinistische Gemeinden am Niederrhein

Aus den Niederlanden zogen Wallonen und Flamen an den Niederrhein - aus religiösen, aber auch aus wirtschaftlichen Motiven. Letztgenannte Gründe führten zu einer Aufnahme v.a. in Wesel. Weitere Gruppen stießen 1553 nach Wesel, nachdem in England die katholische Königin Maria den Thron bestiegen hatte.

1546: Girolamo Fracastoro: Kontagienlehre (Ansteckungslehre)

Fracastoro formulierte wohl als erster ein Krankheitskonzept, das von der Möglichkeit einer Ansteckung durch spezifische Keime, durch die Luft oder durch direkten Kontakt ausging.

Kriegsrat zur Zeit des schmalkaldischen Krieges, Holzschnitt 
Reinhart des Älteren, Graf zu Solms und Herr zu Müntzenberg war Generalfeldmarschall Kaiser Karl V., 1546; 
Quelle: Kriegsbuch des Reinhart des Älteren, Graf zu Solms und Herr zu Müntzenberg von 1549; eingescannt aus: Otto Henne am Rhyn: Kulturgeschichte des deutschen Volkes, Zweiter Band, Berlin 1897; Wikipedia Commons1546-1547: Schmalkaldischer Krieg

Der Schmalkaldische Krieg war der erste Religionskrieg im Heiligen Römischen Reich, auch wenn der Kaiser diesen Eindruck vermeiden wollte. Karl V. ging darin gegen die evangelischen Fürsten vor: Zunächst drangen die Truppen Moritz' von Sachsen (obwohl selbst evangelisch) zusammen mit König Ferdinand in Kursachsen ein, die Schmalkaldener mussten Richtung Norden zurückweichen. Der sächsische Kurfürst und Philipp von Hessen wurden gefangen genommen (die Kurwürde erhielt Moritz von Sachsen), die religiös-politische Opposition zerschlagen. Karl V. hatte damit einen großen Erfolg errungen, schaffte es jedoch nicht, die Protestanten zur Teilnahme an einem Konzil zu zwingen - der Papst hatte dieses unterbrochen.

Bild: Kriegsrat zur Zeit des schmalkaldischen Krieges, Holzschnitt Reinhart des Älteren, Graf zu Solms und Herr zu Müntzenberg war Generalfeldmarschall Kaiser Karl V., 1546; Quelle: Kriegsbuch des Reinhart des Älteren, Graf zu Solms und Herr zu Müntzenberg von 1549; eingescannt aus: Otto Henne am Rhyn: Kulturgeschichte des deutschen Volkes, Zweiter Band, Berlin 1897; Wikipedia Commons

1548: Augsburger Interim

Das Augsburger Interim war eine Übergangslösung, die verbindliche Regeln für Katholiken und Protestanten festlegte. Sie sollten bis zu den Entscheidungen des Trienter Konzils gelten, das 1545 eröffnet wurde. Ausgearbeitet worden war das Interim von gemäßigten katholischen und evangelischen Theologen, wobei letztendlich die katholischen Standpunkte überwogen. Zugestanden wurde den Protestanten allerdings der Laienkelch und die Priesterehe.

>> Quelle: Augsburger Interim (Interim. Declaratio, quomodo in negotio religionis per imperium usque ad definitionem concilii generalis vivendum sit) (lateinische Ausgabe von 1548), Münchener Digitalisierungszentrums der Bayerischen Staatsbibliothek
>> Quelle: Augsburger Interim (Der Römischen Kaiserlichen Majestät Erklärung wie es der Religion halben im hail. Reich bis zu Außtrag des gemeinen Concilii gehalten werden soll) (deutsche Ausgabe von 1548), Münchener Digitalisierungszentrums der Bayerischen Staatsbibliothek

1548: Formula reformationis

Im Jahre 1548 formulierte Kaiser Karl V. die Notwendigkeit und die Eckpunkte einer Reform des katholischen Klerus.

>> Quelle: Formula reformationis (lateinische Ausgabe von 1548), Münchener Digitalisierungszentrums der Bayerischen Staatsbibliothek

1550–1555: Papst Julius III. (Lebensdaten: 1487-1555)


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Literaturtipps


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