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Zeitleiste / Chronik: 16. Jahrhundert

Die Zeitleiste oder Chronik liefert einen Überblick der Ereignisse des 16. Jahrhunderts. Beigefügt sind zudem etliche Verweise auf online lesbare Quellen.

1591-1599

1591: Papst Innozenz IX. (Lebensdaten: 1519-1591, Papst für zwei Monate, 29. Oktober bis 30. Dezember

1592-1605: Papst Clemens VIII. (Lebensdaten: 1536-1605)

1593-1606: Türkenkrieg

Der große oder lange Türkenkrieg war ein Krieg zwischen den Habsburgern und dem Osmanischen Reich. Er entzündete sich aus kleineren Kämpfen im kroatischen Grenzgebiet. In den ersten Jahren (bis 1600) gab es mehrere Offensiven beider Seiten, in den Folgejahren waren eher kleinere Gefechte und Festungsbelagerungen für den Krieg chrakteristisch. Der Krieg endete schließlich mit dem Frieden von Zsitvatorok im Jahre 1606, der keiner Seite großartige territoriale Gewinne zugestand, allerdings als Wendepunkt in den Beziehungen der Beziehungen zu den Osmanen angesehen wird: Der König wurde vom Sultan "als gleichberechtigter Herrscher" anerkannt. (Kohler: Das Reich im Kampf um die Hegemonie in Europa 1521-1648, 1990, S. 28f.) Unter den Habsburgern allerdings war der Friedensschluss umstritten.

Literatur zum Osmanischen Reich und zu den Türkenkriegen: Siehe Spalte rechts!

Blick vom Turm der Stiftskirche in Tübingen auf das Wilhelmsstift und die Altstadt (nach Norden); Copyright: Roman Eisele / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0 & GFDL ? 1.21594: Collegium Illustre - die erste deutsche Ritterakademie

1594 öffnete in Tübingen die erste deutsche Ritterakademie ihre Pforten. Hier sollten junge Adelige "unter hofähnlichen Bedingungen" die ihnen gebührende Erziehung und Bildung erhalten: Fechten, Reiten, Tanzen, aber auch Geschichte, Politik, Latein und Rechtswissenschaften. (Hammerstein, Bildung und Wissenschaft, 2003, S. 46: Siehe Spalte rechts unter "Sonstiges"!)

Bild: Blick vom Turm der Stiftskirche in Tübingen auf das Wilhelmsstift und die Altstadt (nach Norden); Copyright: Roman Eisele / Wikimedia Commons / CC-BY-SA-3.0 & GFDL ? 1.2

1594-1597: Bauernaufstände im Erzherzogtum Österreich

1595: "Emder Revolution"

Der Begriff "Emder Revolution" umschreibt einen Konflikt zwischen Edzard II. (1532-1599), Graf von Ostfriesland, und den Bürgern von Emden, der sich an der Steuerpolitik des Grafen entzündete. Vorangegangen waren allerdings auch Konfessionsdifferenzen: Edzards Bruder, Graf Johann, war, aufgrund einer Erbschaftsregelung ihrer Mutter, bis zu seinem Tode 1591 Mitherrscher über Ostfriesland - und calvinistisch sowie sehr beliebt bei der Stadtbevölkerung.

Nachfolgend profilierte sich der calvinistische Prediger Menso Alting (1541-1612) zum Gegenspieler des lutherischen Edzard. Alting nutzte die Stimmung in der Bevölkerung gegen die Steuererhöhungen des Grafen aus, so dass Edzard gar den Kaiser um Hilfe bittet. Die Bürger setzten den Bürgermeister ab und stürmten die Burg des Grafen. Dieser verlegt seinen Amtssitz daraufhin nach Aurich. Später nahmen die Emder Bürger zudem noch die Hilfe niederländischer Truppen in Anspruch. Ein Vertrag zwischen Edzard, den Ständen und der Stadt (Vertrag von Delfzijl) sollte zumindest für einige Jahre für Beruhigung sorgen: Emden konnte etliche Rechte gegenüber Edzard geltend machen, wurde bis auf die hohe Gerichtsbarkeit nahezu unabhängig.

Ob man aufgrund dieser Vorkommnisse tatsächlich von einer Revolution sprechen kann, wird in der Forschungsliteratur vielfach bestritten.

Literatur zur "Emder Revolution": Siehe Spalte rechts unter "Sonstiges"!

1597: Anton Prätorius: "Von Zauberey vnd Zauberern Gründlicher Bericht"

1597 veröffentlichte Anton Prätorius unter dem Pseudonym Johannes Sculteus seine Schrift gegen die Hexenverfolgung.

>> Quelle: Praetorius: Gründlicher Bericht Von Zauberey vnd Zauberern (Ausgabe von 1629), Münchener Digitalisierungszentrums der Bayerischen Staatsbibliothek

Literatur zum Hexenwesen: Siehe Spalte rechts!

König Sigismund III. Wasa zu Pferd; Atelier / Werkstatt von Peter Paul Rubens (etwa 1624); Quelle: Wikimedia Commons, Herkunft/Fotograf: Henryk Wisner 1598: Schlacht von Stangebro

Schon viele Jahre schwelte der Konflikt zwischen zwischen dem protestantischen Teil der Wasa-Dynastie in Schweden und dem katholischen im Königreich Polen. Nach einer Mitte des 16. Jahrhunderts festgelegten Regelung sollten beide Länder faktisch unabhängig sein; Schweden wurde zudem Religionsfreiheit zugesichert.

Als Sigismund III., König von Polen seit 1587, 1592 auch die Herrschaft (in Personalunion) in Schweden übernahm, leitete er Maßnahmen zur Rekatholisierung Schwedens ein. Unter Herzog Karl von Södermanland (1550-1611), einem Sohn Gustavs I. (1496-1560), formierte sich eine starke Opposition und es kam zur Schlacht von Stangebro.

Sigismund wurde abgesetzt, Karl als Karl IX. zum König gewählt. Zukünftig sollte zudem jegliche Personalunion ausgeschlossen werden sowie Katholiken der schwedische Thron verwehrt sein.

Literatur zur Geschichte Schwedens: Siehe Spalte rechts!

Bild: König Sigismund III. Wasa zu Pferd; Atelier / Werkstatt von Peter Paul Rubens (etwa 1624); Quelle: Wikimedia Commons, Herkunft/Fotograf: Henryk Wisner "Zygmunt III Waza", Wroclaw 1991. Genehmigung: Copyright expired, PD-Art

1598: Edikt von Nantes (Toleranzedikt)

Mit dem Edikt von Nantes sicherte der französische König Heinrich IV. den französischen Reformierten (Calvinisten), den so genannten Hugenotten, die Gewissensfreiheit zu. Bis auf Paris und den königlichen Hof durften sie überall ihre Religion ausüben sowie politische Ämter annehmen. Dieses Edikt setzte den Verfolgungen der Hugenotten und den daruas resultierenden Konflikten und Kriegen ein Ende. Es behielt bis 1685 Gültigkeit, als Ludwig XIV. das Edikt aufhob.

1599: Geraer Hausvertrag

Der Geraer Hausvertrag regelte die Erbfolge Brandenburgs. Der Vertrag zwischen dem Kurfürsten Joachim Friedrich von Brandenburg (1546-1608) und dem Markgrafen Georg Friedrich von Brandenburg-Ansbach sah die Unteilbarkeit Brandenburgs vor und hob damit das Testament des verstorbenen Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg (1525-1598) auf, der einzelne Teile des Landes unter seinen Nachkommen aufteilen wollte - und damit gegen die sogenannten "Dispositio Achillea", ein Hausgesetz von 1473.


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Literaturtipps


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